„Von allem etwas, aber besonders viel an Wolken und Sonne“ – dies alles gab es vergangenes Wochenende am Fuss des Julierpasses in Bivio.
Viel an kulinarischer Verwöhnung im Hotel Post – etwas Seltenes diese Tage – viel an tiefliegendem Nebel im Gebiet Scalotta auf unserer ersten Tagestour und als Ausgleich dafür, viel Sonne und Aussicht auf unserer zweiten Tour vom Julierpass hoch zur Fuorcla Grevasalvas.
Der Reihe nach
Die Handhabung des LVS Geräts will geübt sein. Gleich neben dem Kinderlift am Dorfrand von Bivio steht auch dieses Jahr erneut eine LVS-Trainingsanlage. Du kannst diese wie an vielen anderen Standorten auch kostenlos nutzen.
Einige von uns trafen am Freitag Nachmittag in Bivio ein um gemeinsam die Verschüttetensuche mit Hilfe des LVS – Geräts zu vertiefen. Knappe drei Stunden lang piepste es fleissig am Hang.
Orientierung als Herausforderung am Samstag
Für den zweiten Tag behielt der Wetterbericht recht. Leichter Schneefall und allmähliche Auflösung der Bewölkung von Westen her. Für uns, die sich im äusseren Osten des Landes aufhielten, dauerte die Bewölkungsauflösung entsprechend lange…
Zu Beginn waren wir noch optimistisch unterwegs, schon nach wenigen Minuten konnten wir Steinböcke und Hirsche am Südhang des Crap da Radons beobachten. Auf dem folgenden Bild siehst du wie bereits nach knapp zwei Stunden auf dem Crap da Radons die ersten Wolken vom Tal herauf drückten.
Danach sahen wir für den Rest des Tages einzig noch Fragmente an blauem Himmel. Diese wenigen Intermezzos taten gut und erlaubten, uns im Gelände besser zurecht zu finden.
Wir kurvten auf unserer Tagsestour durch das Scalotta – Gelände hoch zu den beiden Seen Leg Neir und Lai Radond. Vom Gelände um uns herum haben wir sehr wenig bis gar nichts mitbekommen, derart eingeschränkt war die Sicht. Ohne GPS keine Chance! Hie und da mal für eine oder zwei Minuten etwas mehr Sicht, gerade genug um ein einzelnes Schneehuhn zu beobachten. Die nachfolgenden Laute des Hahns hörten wir nur noch irgendwo aus dem Nebel.
Es galt somit, sich konzentriert und immer wieder unterbrochen durch kleine Orientierungspausen, durchs Gelände zu bewegen. Kurz vor der Alp la Motta querte unsere Gruppe den Hang mit Sicherheitsabstand und gegenseitigem Zurufen. Schliesslich näherten wir uns der Untergrenze dieser tiefliegenden Wolke und erspähten die Alp sowie weiter unten im Tal die Hauptstrasse nach Bivio.
Dann aber, freie Sicht am Sonntag
Es lässt sich gut frühstücken bei einem derartigen Blick gegen den Himmel. Passende Bedingungen am Julierpass, entsprechend früh gefüllte Parkplätze entlang der Strasse und beim Restaurant La Veduta.
Heute auf dem Programm die Fuorcla Grevasalvas. Dieser kleine Übergang zwischen Julierpass und dem Oberengadin. Hier kann man minutenlang stehen und die Aussicht, die Ruhe auf sich wirken lassen.
Martin
SAC Bachtel