Übrigbleibsel des „Italiener-Dörfli“ im Klöntal

Was versteckt sich hinter der Koordinate 720354 211859 rechts am Hang auf dem Weg von Riedern GL hoch zum Klöntalersee?

Standort der Ruinen
Übersichtskarte

Die Stiftung PRO NETSTAL lüftet das Geheimnis um das „Italiener-Dörfli“ des Werkplatzs Unterwäldli aus der Zeit des Baus des Löntschwerks: „In den Jahren 1905 bis 1908 entstanden die Anlagen des Kraftwerks am Löntsch (Löntschwerk). Der Klöntalersee wurde durch einen 217 Meter langen Staudamm vergrössert und sein Wasser durch einen etwa vier Kilometer langen Tunnel und über eine Druckleitung zur Kraftwerkzentrale in Netstal geleitet. Etwa 50 italienische Arbeiter hausten in dieser Zeit in einem Barackendorf, weit abgelegen vom Dorf, erreichbar nur über einen Maschinenweg und eine Transportseilbahn von der Klöntalstrasse aus.“ …. mehr zu erfahren inkl. Bilder aus der Epoche gibt es auf pronetstal.ch.

Die Bilder von vor 120 Jahren sind eindrücklich und ebenso beeindruckt war ich gestern als ich mit meinem Freund Louis mitten in den übriggebliebenen Ruinen des Werkplatzes Unterwäldli stand. Louis las vor einiger Zeit über diese nirgends auf einer Karte eingezeichneten Ruinen und so machten wir uns gestern auf die Suche nach den Übrigbleibseln.

Die Natur hat sich das Gebiet in den vielen Jahren wieder zurückgenommen. Der Grossteil der Spuren sind verschwunden. Übriggeblieben einzig mit Moos überwucherte Steinmauern und langsam verfallende Betonsäulen die schon lange von neuen Bäumen überragt werden.

Spuren im Gelände zufolge scheinen sich auch andere Leute für die Ruinen zu interessieren. Bereits wieder auf dem Rückweg begegneten wir einer jungen Familie mit demselben Ziel.

Das Leben vor dem ersten Weltkrieg war bestimmt anstrengend und voller Entbehrungen – vielleicht versöhnte die Sicht auf die nahen Berge zumindest ein klein wenig.

Ruchen
Ruchen oberhalb des Klöntalersees

Martin

3 Antworten auf „Übrigbleibsel des „Italiener-Dörfli“ im Klöntal“

  1. Grüezi zusammen.

    Nur sehr schade das man nicht hinkommt. Abgesperrt und zum Teil zerstört. Ich war schon einige Male oben und war sehr enttäuscht wie zerfallen alles ist.

    1. Grüezi Frau Lux,
      Ein Freund machte mich auf die Geschichte und die Übrigbleibsel der Bauten aufmerksam. Schliesslich gingen wir gemeinsam los und erkundeten den Ort. Ich stimme mit ihnen überein, dass es schade ist zu sehen, wie alles verfällt.
      Herzlich
      Martin Keller

  2. Grüezi Herr Keller.
    Schön haben Sie sich da oben umgesehen. Ja es ist wirklich sehr sehr schade.
    Das tut einem richtig weh.

    Grüsse
    Claudia Lux

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