Um es vorweg zu nehmen, es war beinahe schon ein milder Vorfrühlingstag im Toggenburg. Weit von klirrender Kälte entfernt. Obwohl, die private Webseite https://kaltluftseen.ch/ meldete -18° C als maximale Tiefsttemperatur bei Hintergräppelen innerhalb der letzten 24 Stunden.
Als ich mit der Wandergruppe der Appenzeller Wanderwege AR im Bereich des bekannten Kaltluftsees vorbeizog, herrschte mildes Wetter und der leichte Westwind blies die Kalte Luft vermutlich aus der Senke, lange bevor wir auftauchten.
Unser erster Blick beim Start der Wanderung hoch zum Mittelberg war etwas demotivierend. Wo war all der Schnee? Auf der gegenüberliegenden Dorfseite waren Jung und Alt am Skifahren, aber hier, an der Südseite des Tals, schmolz die Sonne die vergangenen Tage einen Grossteil des Schnees weg.
Die oberen Wiesen bleiben dem Betrachter aus dem Tal verborgen. So kam es, dass wir nach wenigen 150 Höhenmeter Fussmarsch auf der Bergstrasse in den Wiesen wieder eine durchgehende Schneedecke vorfanden – alles gut.
Der Weg führt etwas weiter oberhalb in den Wald und folgt dem Sommer-Bergwanderweg zur Neuenalp.
Von hier geht es abwärts in Richtung der Kaltluftsenke, anschliessend ein weiterer kurzer Anstieg bis wir schliesslich aus Westen kommend den Gräppelensee erreichten.
Am Rand des zugefrorenen Sees führten wir uns kurz den Absturz eines britischen Lancaster Bombers in Erinnerung. Sechs junge Menschen verloren 1944 am nahen Hang ihr Leben.
Der Abstieg über den Einschnitt Chrinn führt geradewegs runter nach Alt St. Johann. Schön, wie sich die Churfirsten im Gegenlicht präsentierten.
Martin