Ich wollte mehr Zeit in der Region verbringen, es nicht beim Gipfelerlebnis Beverin belassen.
Über das alte Walserhaus auf der Alp Masügg habe ich schon früher berichtet. Otto Denoth war letzten Sommer auf der Alp und zeigte sich auch heuer erneut bereit, uns das alte und weitgehend im Originalzustand belassene Walserhaus vorzustellen.
Seine Begeisterung und sein Schalk sind schnell spürbar. Es scheint, er durchlebt sie, die überlieferten Anekdoten aus der Zeit der Besiedlung durch die Walser, aufs Neue.
Da gab es in der Gemeinschaft aufgestellte Regeln zu welchem Zeitpunkt die Hausschweine im Frühling frühestens den Stall verlassen durften; welche Strafen auferlegt wurden beim Missachten dieser Regel und wie eine Nichtbefolgung ebendieser sich in einer Gerichtsverhandlung niederschlug und sich weiterentwickelte bis hin zu ausgestossenen Fluchwörtern in der Kirche.
Später am Nachmittag widmete sich uns Annina Schreich, Jägerin und Naturwissenschafterin aus der Region. Empathisch und mit viel Sorge zum Detail teilte sie mit uns ihr Wissen zum Schalenwild im Gebiet, angereichert mit Besonderheiten zur Bündner Jagd.
Als Übernachtungsort auf dem Glaspass empfehle ich das Berggasthaus Beverin von Sabine und Willi – ich fühle mich wohl in ihrem Haus.
Der Sonntag versprach weitgehend sonniges Wetter, was nicht unwichtig ist für einen sicheren Aufstieg über die Chräjenchöpf (blau-weiss) hoch zum Beverin. Ich kennen den Piz Beverin so wie er sich uns auch heute gab: mitten drin in den Wolken.
Martin
Tour für SAC Sektion Bachtel