Es gab einige tragische Wanderunfälle in der Zeit vor unserer Tour. Viele Wortmeldungen und viel Geschriebenes in den Medien. Uns schien, das alles geht vor Ort nicht spurlos vorbei.
Eine eigenartige Wettersituation drückte tiefliegende Wolken westlich an den Alpstein. Die Wolken hielten sich hartnäckig beide Tage und lagerten während dieser Zeit viel Feuchtigkeit ab. Auf unserer zweiten Etappe über die Marwees zeigte sich das unerwartet eindrücklich indem es uns den Abstieg unerwartet heftig erschwerte.
Der Weg führte nicht über den höchsten Punkt der Marwees, beim Wegkreuz auf dem Grat, knapp 2000 m über Meer, wanderten wir noch weitgehend durch trockene Wiesen. In raren Momenten sahen wir den Himmel und nahe Bergspitzen.

Schon wenige Höhenmeter tiefer, da wo der Nebel seine nasse Last die vergangenen Tage ablagern konnte, fanden wir andere Verhältnisse vor: nasses langes Gras in den Hängen, durchtränkte Erde und somit viel weniger Halt auf den steilen Wegen und Hängen.
Einen Tag zurück. Mit der Ebenalp-Bahn hoch, einen Kaffee im Restaurant, draussen einige wenige Menschen unterwegs. Aufstieg im dichten Nebel zum Schäfler. Schliesslich doch diese oder jene erste Überraschung unterwegs.


Weiter über die Öhrligrueb, die Ebene Rosssegg, schliesslich der Aufstieg über die Himmelsleiter auf den Säntis.



Auch auf Gipfelhöhe hielt sich der Nebel hartnäckig, gab die Sicht einzig sporadisch frei. An diesen wenigen Momenten eines Sicht-Fensters erfreuten wir uns.

Im alten Säntis-Hotel – oben auf dem Bild gut erkennbar – gönnten wir uns eine Pause, setzten unsere Tour aber zügig über den Lisengrat fort bis zum Rotsteinpass.
Nach dem abendlichen Essen bemalte die Abendsonne mit ihrem Licht am Horizont die umliegenden Berge und die nahe Fliswand.



Tja – und dann dieser Sonnenaufgang. Erste zarte Lichtstrahlen quasi durchs Fenster ins warme Bett geliefert.


Für die zweite Tagesetappe wählten wir vielleicht gerade wegen des störrischen Nebels den Weg über die Marwees. In der Hoffnung, in der Höhe blauen Himmel und Sonne zu erleben. Das wurde ein knappes Unterfangen wie ich weiter oben ausführte.

Jung und wild im Bereich der Alp Oberchellen dieses junge Fohlen – es war nicht eben leicht, sich dessen Neugierde und Knabberversuchen zu entziehen.

Martin
für und mit Kolleginnen des SAC Bachtel sowie mit Marie Louise als Gast der Appenzeller Wanderwege AR