„Der schönste Flecken der Schweiz“ soll er sein: der kleine Lai da Palpuegna kurz nach Preda auf dem Weg hoch zum Albulapass.
Nebst mir schnallen gerade mal eine Hand voll Personen Schneeschuhe an die Füsse. Der Grossteil der in Preda den RhB-Zug verlassen hat, fährt per Schlitten die Passstrasse hinunter nach Bergün.
Unerwartet gut zeigt sich das Wetter heute Vormittag. Ich vermute, das im Süden vorherrschende Hoch beeinflusst die Bedingungen im Albulatal massgeblich mit. Wolken werden später im Verlauf des Tages vermehrt aufziehen, noch aber geniesse ich die Sicht auf den Piz Ela und die umliegende Bergwelt.
Der vielgerühmte See liegt unter Eis und Schnee. Ich ziehe meine Spur oberhalb der gesperrten Passstrasse hoch nach Crap Alv. Hier befindet sich der Betriebsstandort Alp Weissenstein. Die Alp dient als Forschungsstation des Departements für Agrar- und Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich. Es ist spannend zu lesen, welche Forschungsarbeiten hier auf 2000m geleistet werden.
Nach weiteren zwanzig Minuten verlasse ich die Strasse westlich und durchquere im losen und hier recht tiefen Schnee die Landschaft.
Ich bin umgeben von Tierspuren. Schneehasen scheint es viele zu haben, auch Schalenwild kämpfte sich durch die Schneemassen.
Ich schliesse den Kreis meiner Rundtour, wandere zurück zum Palpuegnasee, suche im Gelände über grobe Felsbrocken hinweg die ideale Route und weiche immer wieder dem Bach aus. Zwischendurch passiert es und ich verliere den Halt auf dem Stein, rutsche seitlich weg und lande in den weichen Schneemassen.
Die Tour dauert gute drei Stunden, ist abwechslungsreich und eignet sich als Halbtagesstour.
Die freie Zeit lässt sich damit verbringen, das Dorfbild von Bergün zu besichtigen. Meine Zeit ist dafür zu knapp bemessen, für einige wenige Einblicke reicht es dennoch:
Martin