Erstaunlich, wieviel es wahrzunehmen gibt während der Stunden die zwischen dem Eindunkeln und morgendlichen Erwachen der Natur vergehen.
Farben verblassen langsam und leben im ersten Tageslicht wieder auf. Der Wald verstummt in der Nacht und überrascht uns bei den ersten morgendlichen Lichtstreifen am Horizont mit zaghaften Vogelstimmen.
Die Sonne begrüsste uns morgens kurz vor sechs mit denselben intensiven Farben wie sie sich am Vorabend verabschiedete.
Mit stoischer Ruhe ragte der Nachthimmel über uns, die lichternen Zeichen der menschlichen Besiedlung störten wenig.
Einzig der Mond hielt sich zurück. Erst gegen 2 Uhr in der Nacht schlich er über den Horizont und verschwand wenig später hinter tief stehenden Wolken.
Um drei Uhr dann sassen wir im Bergrestaurant Hundwilerhöhe. Extra für unser Grüppchen von zwölf Nachtwandern geöffnet um uns mit Kaffee und Süssem zu stärken.
Das Wanderfestival Hundwil organisierte wie bereits vergangenes Jahr die Nachtwanderung mit Start auf der Schwägalp und frühen Ankunft im Dorf Hundwil zum gemeinsamen Frühstück im Café Hirschen.
Beim aufmerksamen Zuhören fielen mir diese oder jene Äusserung zur Rivalität zwischen den Halbkantonen auf. Die Mauer bei Chammhalden auf der Schwägalp macht diese – bestimmt meist imaginäre – Grenze sichbar.
Ankündigen tut sich die Sonne lange bevor sie sich am Horizont zeigt. Wir liessen uns auf einer Wiese oberhalb von Hundwil nieder, genossen die Szenerie.
Beim Anblick der beiden Krähen auf dem Hausdach schien mir, nicht nur wir Menschen sind angetan vom Schauspiel der Natur.
Martin