Rauhes, sanftes Safiental

Bei wildem Wetter wirkt das Tal noch abgeschiedener. Wind und Schnee begleiteten uns währen vier Tagen.

Schlüechtli, Tenna
Schlüechtli, Tenna

Tenna, das kleine Dorf am Taleingang, kennst du vermutlich als den Ort mit dem weltweit ersten Solar Skilift. Wir wählten den Ort als Einstieg ins Tal und unserer ersten Schneeschuhtour.

Keine lang andauernde Tour, in wenigen Stunden vom Dorf hoch auf den Berg Schlüechtli. Hier oben öffnete sich uns der Blick in die nahen Täler des Bündner Oberlands, über die Churer Berge und weiter weg zu den hohen Gipfeln des Bernina Massivs.

Blick von Tenna nach Osten
Blick von Tenna nach Osten

Scheinbar erholt sich das Dorf seit Anfang der 2000er-Jahre vom Weggang der Bewohner früherer Zeiten, die Einwohnerzahlen zeigen wieder nach oben.

Tenna Hospiz "Alte Sennerei"
Tenna Hospiz „Alte Sennerei“

Besuche doch bei Gelegenheit das Hospiz „Alte Sennerei“ in Tenna und lass dir vom Team die Entstehungsgeschichte sowie einige der kleinen, unscheinbaren Rafinessen des Hauses erklären.

Seit dem Sommer 2021 lebt im Haus „eine Wohngemeinschaft mit hoher Kompetenz in achtsamer Begleitung in fragilen Zeiten und Palliative Care„. Das Haus strahlt eine wohlige Wärme aus und dies auf mehr als einer Ebene die einen Menschen berühren. Eine Aussage blieb mir besonders haften: „.. hier unten im Aufenthaltsraum muss gefeiert werden können und oben sterben – für beides braucht und hat es Platz“.

Viele Eindrücke begleiteten uns im Anschluss auf dem Weiterweg weiter zum Gasslihof, unserem Unterkunftsort.

Das Gasthaus liegt hinten im Tal bei Thalkirch, eine kleine Unterkunft mit angrenzendem Bauernhof und Hofladen. Für Grossgewachsene heisst es im Haus den Kopf einzuziehen. Das freundliche Team und die angenehme Atmosphäre im Haus halfen uns über die draussen herrschenden harschen Wetterbedingunen hinweg. Wir konnten keine der nächstetaTagestouren wie ursprünglich geplant durchführen.

Der viele Schnee und insbesondere der Wind sorgten für erhebliche Lawinengefahr und die eingeschränkte Sicht erlaubte am zweiten Tag einzig eine kurze Tour oberhalb des Camanaboda.

Plötzlich einsinken, seitlich wegtauchen, ohne die Wechsel im Gelände gesehen oder antizipiert zu haben – derart diffus war das Licht. Nicht eben schöne Bedingungen für eine Schneeschuhtour, eher schon ein Rumstochern im Schnee und Eintauchen in die grossen Schneemassen.

Eingetaucht sind wir auch im Hotel Camana, das mit dem Slogarn „beitzli, lotsch & zuber“ wirbt. Als Gaststube dient das ehemalig Schulzimmer. Noch immer hängen verschiedenste Utensilien aus der Zeit im Raum.

Ähnlich auch die kommenden beiden Tage; viel Schnee und Wind mit seltenen und dann umso mehr bewunderten Momenten klaren Himmels und guter Sicht. Erstaunlich wie die Elemente wirkten.

Martin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert