Die Figur „Vogellisi“ aus dem bekannten Mundartlied begrüsst uns lachend mitten im Dorf Adelboden. Es lacht auch die Sonne am Himmel und im Wissen, dass für die kommenden Tage Neuschnee und wechselhaftes Wetter angesagt sind, machen wir uns kurzentschlossen auf zur Engstligenalp.
Das Team im Restaurant Bären mitten im Dorf empfängt uns herzlich und zuvorkommend. Wir deponieren das Gepäck – dann los zur Post und mit dem Ortsbus bis zur Talstation der Bergbahn Engstligen Alp.
Wir wandern auf einer Rundtour über die Ebene, hoch in die Hänge unter dem Entschligegrat. Hier beobachten wir wie der Wind den Schnee über den Grat und die darunterliegenden Hänge weht. In wenigen Minuten nur gewinnt der Wind an Kraft und entwickelt sich zu leichten Böen.
Die Lunchpause halten wir kurz, weiter geht’s! Die Skipisten im Gebiet sind nahezu verwaist, wir können uns auf einer der Pisten in kurzer Zeit zurück zur Ebene bewegen. Erstaunlich, wie zahm hier der Wind bläst.



Die kommenden Tage entscheiden wir kurzfristig, abhängig von den herrschenden Wetter- und Schneeverhältnissen. Oft bläst Wind in höheren Lagen, einzelne Skilifte sind ausser Betrieb genommen. Andererseits überrascht uns das Wetter immer wieder unerwartet.
Die zweite Tagestour unternehmen wir im Gebiet „Geils“. Über’s „Luegli“ ins ruhige, abwechslungsreiche Lurnigtal bis zur Station Bergläger.

Eine der unterwarteten Überraschung: feiner Regenbogen beim Blick zurück in Richtung des Skigebiets Hahnenmoos.


Früh morgens weckt uns der Schneepflug, er rattert unter dem Zimmerfenster laut über den Asphalt.
Heute machen wir uns auf zur Tschentenalp. Erst mit dem Dorfbus bis ans Dorfende Ausserschwand, kurz auf der Strasse bleiben und bald im frischen Schnee durch den Tschentwald. Zwischendurch steigen wir durch dichtes Unterholz ab, mäandern durch Wald bis es wieder hochgeht zum „Höreli“.
Hier finden wir Unterschlupf in einem Stall – auch heute weht starker, kalter Wind – und essen den Lunch geduckt sitzend, aber geschützt, im kleinen Stall.
Auf der Tschentenalp absolvieren wir einige wenige Suchübungen auf der LVS Trainings-Anlage.
Das Wetter beruhigt sich zusehends, die Sonne verbreitet ihr warmes abendliches Licht in der Landschaft. Was für ein Genuss, im Pulverschnee der vergangenen Nacht auf der ehemaligen Piste zurück ins Dorf – den Tipp erhielt ich von der Receptionistin am Tag zuvor.


Beim Abstieg ins Dorf schweift unser Blick auf die gegenüberliegende Talseite. Der frische Schnee ermöglicht morgen eine letzte Tour ohne in grosse Höhen gehen zu müssen.




Mit dem Taxi fahren wir früh los bis Ahorni, ein oft genutzer Startort für Touren auf den Bunderspitz. Es ist kalt und so dauert es einige Zeit, bis die Sonne über den Bergkamm scheint.

Ab der Alp Chüebächi wandern wir die zwei verbleibenden Stunden zurück zur Hauptstrasse ins Tal und besteigen hier – knapp war’s – den Bus zurück ins Dorf.
Martin